Schwarz auf Weiß 22-22 – Zwei Spiele und zwei Sprüche von Otto Rehagel

Ja, Otto Rehagel, der alte Trainerfuchs, hatte für fast jede Situation einen klugen Spruch parat und zwei davon passen perfekt auf die Spiele unserer beiden Seniorenmannschaften in der vorigen Woche. Die Jugend hatte wegen der Herbstferien spielfrei.

SV Nierfeld – SV Kurdistan Düren 0:3 (0:2)

Starker Auftritt trotz der Niederlage gegen den Spitzenreiter

Jede Niederlage tut weh und bereitet Frust. Aber es ist ein Unterschied, ob man verliert, weil man schlecht gespielt hat oder obwohl man gut gespielt hat. Und letzteres trifft für das Spiel der Mannen um Trainer Dominik Peiffer am letzten Mittwoch gegen den sehr starken Tabellenführer SV Kurdistan Düren zu. Nach 7 Minuten gingen die Gäste programmgemäß durch Routinier Wollersheim in Führung. Doch dann steigerte sich unser Team deutlich, wurde gleichwertig, lieferte wieder ein enormes Laufpensum ab und hatte mehrere gut Torchancen. Einmal gab es sogar Torjubel, aber da hatte der SRA die Fahne oben. Dann kam es, wie es bei einem solchen Gegner einfach kommen muss. Fast mit dem Halbzeitpfiff wird der Ball durch die Schnittstelle unserer Abwehr auf Torjäger Luca Flatten gespielt und der überwindet den herausstürzenden Marc Virnich: also 0:2.
Und die Gäste machten nach dem Wechsel da weiter, waren sogar spielbestimmend. 8:0-Ecken in der 2. Hälfte sprechen für sich. Jetzt wollten sie die endgültige Entscheidung. Der SV N hielt dagegen, konnte aber selbst nur wenig Torgefahr entwickeln. Christian Uche wurde im letzten Moment gestoppt, Fernschüsse von Raphael Sures und Maxi Patt gingen knapp vorbei. Das 0:3 in der 76. Minute (wieder Luca Flatten) bedeutete dann das Ende unserer Hoffnungen – übrigens ein absolut faires Spiel ohne jegliche gelbe Karte!
In dieser Form hat der Sieger (athletische, robuste Abwehr, technisch starkes Mittelfeld, torgefährlicher Angriff) nichts in der Bezirksliga zu suchen. Aber auch: In dieser Form braucht der Verlierer in der Tabelle nicht auf die Kellertreppe zu blicken!
Und Otto Rehagel würde sagen: Du musst auch nach einer Niederlage noch in den Spiegel schauen können – und das können unsere Jungs nach dem Spiel!

Eintracht Eifel – SV Nierfeld II 0:5 (0:1)

Wow! Da hat unsere zweite Mannschaft am Sonntag aber einen rausgehauen. Vor dem Spiel wäre man wohl schon mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Und dann so ein Spiel, besser gesagt: so eine zweite Halbzeit. Auf dem nassen Rasenplatz in Nöthen lief zunächst gar nichts zusammen; grottenschlecht ist noch freundlich formuliert. Über einen Rückstand hätten sich die “Schwarzen” nicht beklagen können. Zweimal stand das Glück Pate, so dass es torlos in die Pause zu gehen schien. Wer hatte was dagegen? Unser Torjäger Delcio, dem fast mit dem Halbzeitpfiff die zu diesem Zeitpunkt glückliche Führung gelang – aber ein optimaler Zeitpunkt. Einen langer Abschlag von Torwart Stephan Pessara eroberte sich Delcio, dann ein Doppelpass mit Fabio Schmitz und das “Leder” zappelte im Netz. Trotzdem musste Trainer Dirk Scheer zum Pausendonner greifen, wie er es nannte. Zum Glück liegt der Nöthener Platz weit außerhalb bewohnten Gebietes, sonst hätte man dort vielleicht ein Erdbeben vermutet.
Und der Donner wirkte: Kaum waren 5 Minuten gespielt, da jagte Christoph Marquis einen harten Schuss auf das Tor der Einhemischen, der Torwart konnte nur abklatschen. Delcio war mit dem Kopf zur Stelle: 0:2 – wieder ein optimaler Zeitpunkt. Nun wurden die Einheimischen ständig unter Druck gesetzt. Der Lohn: das 0:3 nach einer starken Kombiantion herausgespielt. Die Stationen: Daniel Wittek – Danny Kirschner -Leon Kilian Mertens – Delcio – Fabio Schmitz, der das Spielegrät dann ins Netz beförderte. Und die Mannschaft blieb hungrig. 76. Minute: Fabio Schmitz hebt den Ball über die Abwehr, Delcio zwingt den Torwart mit seinem Kopfball zu einer starken Parade und ist dann im Nachschuss erfolgreich. Und noch einer musste rein: 8 Minuten vor Schluss steckt Fabio Schmitz einen Pass durch die Abwehrmitte, den Christoph Marquis erläuft und unter dem sich werfenden Torwart verwandelt – was für eine zweite Halbzeit!

Ja und jetzt kommt die schwerste Übung für den Trainer, dafür zu sorgen, dass die Mannschaft beim Höhenflug die Bodenhaftung nicht verliert. Denn jetzt kommen mit den Auswärtsspielen bei Do/Ri und beim Spitzenreiter in Houverath die härtesten Herausforderungen.
Oder wie Otto Rehagel es formulieren würde: Wir haben jetzt 11 Punkte, wenn wir nicht mehr holen, steigen wir ab!

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