Nierfeld verliert unglücklich in der 87. durch Elfmeter

Ein entscheidender Pfiff

TSC Euskirchen gewinnt durch einen späten Handelfmeter das Finale gegen SV Nierfeld

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Im dritten Anlauf kann Euskirchen endlich gegen Nierfeld ein Finale gewinnen – der entscheidende Handelfmeter zum Endergebnis von 1:0 löste allerdings heftige Diskussionen aus.

SV SW Nierfeld — TSC Euskirchen 0:1 (0:0). 

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Es ist einer der ganz seltenen Momente, in dem die Emotionen während der 90 Minuten des Endspiels um den Pokal des Fußballkreies Euskirchen wirklich hochkochen: Der Abstoß vom Nierfelder Keeper Pierre Fromm gerät ein bisschen zu kurz, Jan Euenheim köpft den Ball in den Lauf seines Kollegen Sebastian Kaiser, und der macht sich über die rechte Seite auf den Weg Richtung Nierfelder Tor. Etwa auf der Höhe des Strafraums flankt der Angreifer den Ball nach innen, der jedoch von Verteidiger Daniel Jacoby mit dem Unterarm abgeblockt wird und im Aus landet.

Die anschließenden Reaktionen reichen von blankem Entsetzen über Fassungslosigkeit bis hin zu verhaltenem Jubel: Schiedsrichter Michael Lorse hat keine Sekunde gezögert und auf Elfmeter für die Kreisstädter entschieden. Sowohl die Sichtweise des Unparteiischen (unerlaubte Vergrößerung der Körperfläche bei der Abwehr) als auch der Ärger der Nierfelder (wie soll der Arm bei einem Schuss aus einem Meter Entfernung noch weggezogen werden können?) sind nachvollziehbar. Doch solange es in dieser Frage keine unmissverständliche Regelung gibt, werden die Diskussionen bleiben.

Für Euskirchens Schützen Jan Winkler waren derartige Gedanken in diesem Moment kein Thema. Der Mittelfeldspieler wusste, dass ein konzentrierter Abschluss aus elf Metern mit großer Wahrscheinlichkeit den Titel bedeuten würde und meisterte diese Aufgabe mit Bravour (87.) Die Zuschauer waren für eine Strafraumszene zu diesem Zeitpunkt durchaus dankbar, denn gerade im zweiten Abschnitt war die Begegnung über weite Strecken ein echter Langweiler. Auf gefährliche Torabschlüsse warteten die gut 400 Besucher nach dem Wechsel vergeblich. Zwar war das Niveau des Finales auch im ersten Durchgang bereits recht überschaubar, doch hier gab es wenigstens eine Handvoll Möglichkeiten zu vermerken.

Beim deutlich schwungvoller gestarteten ETSC verpassten Sascha Engel und Valdon Halimi die Chance zur Führung, während für die zunächst verunsichert wirkenden Nierfelder Oliver Fuß die beste Einschussgelegenheit besaß. Der Neuzugang war nach einem weiten Ball in die Spitze und einer Unaufmerksamkeit in der Euskirchener Deckung plötzlich durch, verpasste dann aber um Zentimeter das lange Eck.

Von diesen Ausnahmen einmal abgesehen war es ein Spiel für die Abwehrreihen: Saar und Radschuweit auf der einen sowie Manteuffel und Jacoby auf der anderen dominierten in den direkten Duellen, die Sturmduos Kerkau/Fuß (Nierfeld) und Kaiser/Engel (ETSC) waren kaum zu sehen. So neutralisierten sich die Kontrahenten, nachdem der Mittelrheinligist zunächst den stärkeren Eindruck hinterlassen hatte, mit zunehmender Dauer immer mehr — bis der Elfmeterpfiff für die späte Entscheidung sorgte. „Es ist sehr schade, dass der Schiedsrichter den Ausgang mit seinem Fehler derartig beeinflusst hat. Meine Mannschaft hat super mitgehalten und war ein ebenbürtiger Gegner”, lautete das Fazit des Nierfelder Trainers Achim Züll, der mit seinen Schützlingen den Titel-Hattrick verpasste.

Sein Gegenüber Kurt Maus gab folgendes zu Protokoll: „Die Elfmeterentscheidung, die im Bruchteil einer Sekunde zu fällen ist, war sicherlich glücklich für uns. Aber dieses Glück haben wir uns in einem Pokalfight gegen starke Nierfelder erarbeitet.”

Für den Euskirchener TSC, der zuvor in den Endspielen 2010 und 2012 gegen die Schwarz-Weißen verloren hatte, war es der erste Triumph im Kreispokal seit dem Jahr 2011.

 

Autor: Kölner Stadt-Anzeiger / Markus Brackhagen

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