Lokalderby beim ETSC

Am kommenden Sonntag gastiert der SVN um 14:30 Uhr im Erftstadion beim ETSC.

Die Nierfelder wollen die letzten Erfolgserlebnisse nutzen und mit Selbstvertrauen in Euskirchen auf Punktejagd gehen. Mit einem 3er im Gepäck könnte die Lücke zu den Nichtabstiegsplätzen verkleinert werden und die Hoffnung für die Rückrunde wäre wieder da.

wird wohl erneut viel zu tun haben - Pierre Fromm

wird wohl erneut viel zu tun haben – Pierre Fromm

Auch die Euskirchener sind mit Ihrem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden und haben lediglich 3 Punkte auf die Abstiegsplätze. Vor der Saison war der ETSC, nach letzjähriger Vizemeisterschaft, einer der Topfavoriten, wird jetzt aber nicht mehr in s Titelrennen mit eingreifen. Gegen den SVN ist man jedoch klarer Favorit.

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Quelle: KSTA.de

„Ich will gegen jeden treffen“

Sebastian Kaiser, Stürmer des Euskirchener TSC, peilt einen Sieg gegen Nierfeld an. SV-Keeper Pierre Fromm möchte das natürlich verhindern. Beide Spieler sprechen über das anstehende Fußball-Mittelrheinliga-Lokalduell.

Herr Fromm, Ihr Klub, der SV Nierfeld, belegt nach 14 Spieltagen mit mageren acht Punkten den vorletzten Platz in der Fußball-Mittelrheinliga. 37 Gegentore stehen derzeit zu Buche — schlechter ist kein Ligarivale. Als Torhüter müssen Sie doch arg frustriert sein, oder?

Pierre Fromm: Wir sind tatsächlich die Schießbude der Liga. Natürlich habe ich oft Frust geschoben. Vor allem nach den hohen Niederlagen. Da hört der Spaß irgendwann auf.

Fühlen Sie sich von Ihren Mitspielern im Stich gelassen?

Fromm: Nein. Auch ich habe nicht immer fehlerfrei agiert. Verteidigt wird sowieso immer im Kollektiv.

Herr Kaiser, am Sonntag erwartet Ihr Team, der Euskirchener TSC, den SVN zum Derby. Wittern Sie als Stürmer die große Chance, Ihr Torekonto gegen die schlechteste Defensive der Liga ein wenig aufzupolieren.

Sebastian Kaiser: Ich will gegen jeden Gegner treffen. Wir sollten den Ball aber flach halten, denn schließlich stellen wir mit 17 erzielten Toren den drittschlechtesten Angriff. Sogar Nierfeld hat drei Treffer mehr geschossen.

Sie konnten bereits sieben Tore beisteuern, Ihre Mitspieler hatten bisher Ladehemmung. Woran liegt das?

Kaiser: Genügend Chancen haben wir uns eigentlich immer erspielt. Die Abschlussschwäche ist eine Mischung aus Unvermögen und Pech. Einige unserer Offensivspieler waren aber auch lange verletzt, da fehlt der Rhythmus. Ich persönlich würde mir wieder mehr gute Flanken wünschen. Davon lebe ich schließlich in erster Linie.

Wie sehr fehlt Ihnen in diesem Kontext eigentlich Rene Rose?

Kaiser: Schon ein wenig, denn er war bei uns der Flankengott. Er hat für mich bestimmt sechs Dinger vorbereitet.

Herr Fromm, Sebastian Kaiser vermisste zuletzt die Flanken. Das dürfte Ihnen doch entgegenkommen, schließlich sind Sie als Torhüter mit 1,78 Metern nicht gerade groß.

Fromm: Stimmt. Das heißt aber nicht, dass ich keine Flanken abfangen kann. Grundsätzlich liegen meine Stärken jedoch auf der Linie und in der Reaktionsschnelligkeit.

Sie erwähnten bereits, dass auch Sie schon schwächelten. Ihr Coach, Achim Züll, ersetzte Sie für drei Spiele durch Oldie Dirk Scheer. Konnten Sie dies nachvollziehen?

Fromm: Es ist immer schwer für einen Keeper, so etwas zu akzeptieren. Der Coach hat aber mit mir gesprochen, und dann war

es in Ordnung. Ich habe anschließend im Training weiter Gas gegeben, und jetzt spiele ich ja auch wieder.

Herr Kaiser, auch Sie wurden von Ihrem Trainer Kurt Maus bereits auf die Bank verbannt. Warum?

Kaiser: Ich bin aufgrund einer Knieverletzung in der vergangenen Saison fast die komplette Rückrunde ausgefallen. Danach habe ich einige Zeit gebraucht, um wieder auf Touren zu kommen. Mittlerweile befinde ich mich aber wieder auf einem guten Weg.

Unabhängig davon verlief die Saison bislang für den ETSC enttäuschend. Oder nicht?

Kaiser: Keine Frage, wir wollten oben mitspielen und sind bislang weit hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben.

In den beiden letzten Spielen wusste Ihr Team aber zu überzeugen. Wird das Feld jetzt, wie in der vergangenen Spielzeit, von hinten aufgerollt?

Kaiser: Wir haben gegen Merten 2:0 und in Aachen 3:0 gewonnen und waren dabei die klar bessere Elf. Jetzt müssen wir Konstanz reinbringen und gegen Nierfeld nachlegen. Holen wir dann auch noch etwas im Nachholspiel in Freialdenhoven, können wir wieder nach oben blicken. Vom Potenzial her gehören wir zu den besten fünf Teams in der Liga.

Herr Fromm, auch der SV Nierfeld hatte sich mehr versprochen. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aber bereits sieben Punkte. Wie realistisch ist der Klassenerhalt noch?

Fromm: Es war klar, dass wir es schwer haben würden. Wir hatten aber schon gedacht, dass es besser laufen würde. Für uns ist eigentlich jetzt schon jede Partie ein Endspiel. Wir müssen beim ETSC punkten, nicht zuletzt, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen.

Wie stehen die Chancen, gegen Euskirchen zu gewinnen?

Fromm: Für uns ist aktuell jede Hürde hoch. Wir werden aber nicht mehr viele Möglichkeiten bekommen. Ich hoffe also, wir gewinnen 2:1, dann machen wir in der Rückrunde Boden gut und sichern uns am letzten Spieltag gegen Euskirchen den Klassenerhalt.

Herr Kaiser, wollen Sie auch einen Tipp wagen?

Kaiser: Nein. Mir würde in diesem brisanten Derby schon ein dreckiger Sieg reichen.

Das Gespräch führte Thorsten Jordan

Zur Person: Pierre Fromm (28) stammt aus der Jugendabteilung des SV Bessenich. Als C-Junior ging er zum Euskirchener TSC. Dort schaffte er den Sprung in den Seniorenkader. Danach spielte er für den SC Brühl und den SV Sötenich. Im Sommer 2012 wechselte der Bereichsleiter einer Gebäudereinigungsfirma zum SV Nierfeld.

Zur Person: Sebastian Kaiser (24) begann seine Fußballkarriere beim SV Frauenberg. Anschließend ging es zum SC Wißkirchen, Euskirchener TSC und SC Brühl, wo er noch als A-Junior den Sprung in den Seniorenkader schaffte. Nach fünf Jahren kehrte der BWL-Student dann im Sommer 2012 zum ETSC zurück.

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